- Eltville am Rhein
- Ẹltville am Rhein[auch -'vɪlə-; von lateinisch alta villa »hohes Wohnhaus«], Stadt im Rheingau-Taunus-Kreis, Hessen, am rechten Rheinufer, 95 m über dem Meeresspiegel, 16 700 Einwohner; Weinbauamt mit Weinbauschule; Weinbau und -handel, Sekterzeugung; Fremdenverkehr; Maschinenbau, Textil- und Elektroindustrie.Die an der Stelle älterer Anlagen 1330-44 errichtete Burg (seit 1635 Ruine) mit ihrem charakteristischen Donjon wurde von den Mainzer Erzbischöfen häufig als Residenz benutzt. In der gotischen Pfarrkirche Sankt Peter und Paul (um 1350 über Vorgängerbauten begonnen) Wandmalereien des 15./16. Jahrhunderts; der spätgotische Westturm steht in der Nachfolge des Frankfurter Domturms. Zahlreiche Adelssitze und Fachwerkhäuser des 16. bis 18. Jahrhunderts, u. a. Burg Crass (16. Jahrhundert, mit romanischen Teilen; um 1840 neugotisch ausgebaut). Im Ortsteil Erbach Schloss Reinhartshausen (1801 ff.). Zum Stadtgebiet gehört das Kloster Eberbach.Das aus einer alemannischen Siedlung der Völkerwanderungszeit und einem vermutlich fränkischen Königshof hervorgegangene Eltville gelangte wohl im 7./8. Jahrhundert an das Erzstift Mainz. Im Zuge des hochmittelalterlichen Herrschaftsausbaus der Erzbischöfe wurde es zum Vorort des Rheingaus und erhielt 1332 Stadtrecht. 1803 kam es an Nassau, 1867 an Preußen.
Universal-Lexikon. 2012.